Anfang Dezember wurde WordPress 5.0 offiziell veröffentlicht. Die größte Neuerung in dieser Version ist die Einführung eines neuen Editors. Der Name dieses neuen Editors lautet: Gutenberg! Gutenberg ersetzt die bisherige Standardsoftware Tiny MCE. Auf dieser Seite erfährst Du alles, was Du über den neuen Editor wissen musst und welche Neuerungen in Zukunft geplant sind. Den, Gutenberg ist nicht nur ein neuer WordPress Editor, sondern auch die Bezeichnung für ein neues WordPress.
Irgendwann im Sommer des vergangenen Jahres habe ich das erste Mal von dem neuen WordPress Editor Gutenberg gehört. Ich war begeistert von den Ersten Bildern, Videos und Berichten, welche im Netz kursierten. Auf der Stelle habe ich mir das Plugin installiert, um zu testen, was alles mit dem neuen Editor möglich ist. (Zu diesem Zeitpunkt – im Sommer 2018, war Gutenberg erst als Plugin erhältlich und noch nicht der Standard Editor). Genauso schnell habe ich ihn aber auch wieder deinstalliert. Meine WordPress Theme war wohl noch nicht auf Gutenberg vorbereitet, nicht kompatible. Irgendwie wurde alles komisch Dargestellt. Wahrscheinlich war es eher der Page Builder, welcher nicht kompatible war. Was es auch immer war – Gutenberg wollte einfach nicht richtig mit meinem Theme interagieren. Und viel Zeit zum Experimentieren wollte und konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht aufbringen.
Nun, ungefähr 6 Monate später ist Gutenberg zum Standard Editor in WordPress geworden. Mein WordPress Theme und auch der Page Builder wurden entsprechend auf den neusten Stand gebracht und alles funktioniert einwandfrei. Das arbeiten damit macht richtig Spaß. Mehr als nur Spaß der neue Editor bringt neu gewonnene Freunde am bloggen mit sich.
Was ist Gutenberg genau?
Gutenberg ist der neue WordPress Editor, welcher seit WordPress 5.0 den alten Editor abgelöst hat. Mit dem Editor bearbeitest Du in WordPress Beiträge und Seiten. Gutenberg funktioniert im Gegensatz zum alten Editor ähnlich wie ein Page Builder wie zum Beispiel dem Visual Composer. Dadurch können nun viel komplexere Seiten und Beiträge erstellt werden ohne ein zusätzliches Plugin installieren zu müssen. Dazu nutzt Gutenberg ein Block basiertes System zum Erstellen von Inhalten. Diese Inhaltsblöcke können auf der Seite oder im Beitrag verschoben werden. Noch, nur auf „Seiten“ und in „Beiträgen“ das wird sich in Zukunft noch ändern. Dazu aber mehr, weiter unten in diesem Artikel.
Mehr über die Blöcke und das arbeiten mit dem Gutenberg Editor wirst du an anderer Stelle erfahren. Erstmal zurück zur Eingans Frage: Was ist Gutenberg genau? Gutenberg ist nicht nur der Name des neuen WordPress Editors! Es ist ebenso der Name eines ganzen Projektes – Eines völlig erneuerten WordPress. Wie das aussehen könnte, beschreibe ich weiter unten in diesem Artikel.
Erstmal -falls du den neuen Editor jetzt noch nicht nutzten, möchtest, gehen wir der Frage nach wie du Gutenberg deinstallieren und den alten Editor wieder nutzen kannst.
Gutenberg Editor deaktivieren
Nicht allen WordPress-Nutzern geht es wie mir. Im WordPress-Plugin-Verzeichnis wird der Editor mit mageren 2 Sternen bewertet. Die überwiegende Anzahl der Nutzer geben dem Plugin nur einen Stern. Das Plugin „Classic Editor“ hingegen steht bei den „Ratings“ mit 5 Sternen ganz oben in der Beliebtheitsskala der WordPress Community. Nach wie vor wird es Täglich zehntausende-mal aktiviert. Mit besagtem Plugin lässt sich der alte Editor in WordPress wieder nutzen.
Wenn, Du Gutenberg nicht nutzen möchtest installierst du am besten eines der beiden Plugins aus dieser Liste:
Beide Plugins ermöglichen Dir mit wenigen Klicks den neuen Editor Gutenberg zu deaktivieren und den alten Editor wieder zu aktivieren. Die Entwickler von „Disable Gutenberg“ haben die Einstellungen so festgelegt, dass Du das Plugin nach der Installation nur zu aktivieren brauchst, um alle Spuren von Gutenberg zu beseitigen und
den ursprünglichen Classic Editor vollständig wiederherzustellen. Genauso einfach lässt sich das alles natürlich wieder rückgängig machen.

Falls Du Gutenberg nicht komplett ausschalten möchtest, kannst Du die entsprechenden Konfigurationen in den Einstellungen des Plugins vornehmen. So lässt sich Gutenberg nur für spezielle Inhaltstypen ausschalten. Möchtest du schnell zwischen den Beiden Editoren hin und her switchen ist dies ebenfalls möglich. Befindest du dich auf einer Seite oder einem Beitrag kannst Du durch das Betätigen eines Buttons den einen oder anderen Editor aktivieren.
Gutenberg in Zukunft-Was kommt als Nächstes?
Wie wir bereits ermittelt haben ist Gutenberg der neue Editor in WordPress. Bis jetzt stimmt, das auch! Wir dürfen aber noch einiges mehr vom Projekt Gutenberg erwarten. Während zum jetzigen Zeitpunkt der Fokus auf dem Editor liegt, sind noch weitere Veränderungen in WordPress geplant. Gutenberg wird in drei Schritten ausgerollt. Was wir jetzt mit dem Ausrollen des neuen Editors gesehen haben war lediglich der Erste Schritt.
In einem zweiten und dritten Schritt oder anderes ausgedrückt – in Phase 2 und 3 – wird die Idee der Blöcke, welche bis jetzt lediglich im Editor zu finden sind, auf weitere Bereiche ausgeweitet. Nicht nur Beiträge und Seiten sollen flexibler und individueller gestaltet werden können, sondern die ganze Website/ der ganze Blog soll per Drag&Drop gebaut, umgebaut und erweitert werden können. Wohlgemerkt dies alles ohne Programmierkenntnisse. Mit entsprechenden Kenntnissen kann sich bereits jetzt jeder sein individuelles WordPress Theme Bauen oder ein bestehendes entsprechend anpassen.
WordPress Gutenberg Phase 2

Was heißt das nun konkret? In der Phase 2 von WordPress Gutenberg wird das blockbassierte Bearbeiten von Beiträgen und Seiten auf den WordPress Customizer ausgeweitet. Der Anfang soll bei den Widgets gemacht werden. Dies bedeutet das Du Deine Widgets, welche zum Beispiel in der Sidebar eingesetzt werden, mit Blöcken bearbeiten und erstellen kannst. Das Bild oben veranschaulicht schön, welche Bereiche in WordPress von den verschiedenen Phasen des Gutenberg Rollout betroffen sind.
Das nächste Bild zeigt, wie das Backend nach der Veröffentlichung von Phase 2 aussehen könnte. Blöcke auch im Bereiche Einstellungen-Widgets.

Ob das WordPress Dashboard dann genau so aussehen wird, wie auf dem Bild ersichtlich ist natürlich noch nicht bestätigt. Auch der genaue Zeitpunkt ist noch nicht bekannt. Es zeigt aber klar, in welche Richtung WordPress mit Gutenberg in Zukunft steuert. Das System der Blöcke wird systematisch auf alle Bereiche übertragen. Was für viele noch ungewohnt und teilweise auch noch problembehaftet ist, wird in absehbarer Zeit Standard sein. Neue Nutzer werden nichts anderes kennen und Bestehende werden sich schnell daran gewöhnen und lieben lernen.
WordPress Gutenberg Phase 3
Was bringt Phase 3 oder gar Phase 4 von WordPress Gutenberg? Wie gesagt sind wir zum jetzigen Zeitpunkt erst seit ein paar Wochen mit Phase 1 Live. Der Zeitpunkt des Realasses von Phase 2 ist noch nicht mal bekannt. Trotzdem möchte ich einen Blick in – sagen wir das Jahr 2020 werfen.
Zu diesem Zeitpunkt wird TinyMCE, der Editor welcher Jahre lang bei WordPress Standard war zumindest bei WordPress keine Rolle mehr spielen. Blöcke werden sich nicht mehr nur auf Seiten, Beiträge, Menüs und Widgets beschränken, sondern für das gesamte Design der Seite verfügbar sein. Weiter wird eine Unterstützung seitens WordPress für Mehrsprachige Seiten implementiert sein und auf entsprechende Plugins kann verzichtet werden. Vorstellbar ist auch ein Blockverzeichnis, ähnlich dem heutigen Plugin Verzeichnis. Die Blöcke können dann direkt aus dem Editor heraus heruntergeladen und installiert werden.
Vieles ist Momentan noch Spekulation deshalb spare ich mir an dieser Stelle weitere Ausführungen über WordPress Gutenberg und seine Zukunft. Aber eines dürfte klar geworden sein: es bleibt spannend und wir dürfen uns auf weitere interessante Entwicklungen in WordPress im Allgemein und Gutenberg im Speziellen freuen. Die weiteren Entwicklungen werde ich an dieser Stelle zur gegebener Zeit ergänzen. Erstmal geht es hier mit Gutenberg, den Blöcken und dem Arbeiten damit weiter.
WordPress Gutenberg die Blöcke

Wie bereits angesprochen handelt es sich beim WordPress Editor um einen Block- basierten Editor. Diese Blöcke sind in verschiedene „Kategorien“ eingeteilt. Die Namen dieser Kategorien lauten: Allgemeine Blöcke (11 Blöcke), Formatierung (7 Blöcke), Layout-Elemente (7 Blöcke), Widgets (5 Blöcke) und Einbettungen (34 Blöcke). Gesamthaft stehen (Stand Dezember 2018) 65 Blöcke zur Verfügung.
Es ist anzunehmen, dass mit den kommenden Updates noch weitere Blöcke hinzukommen werden. Damit meine ich Blöcke, welche Standardmäßig in WordPress integriert sind und nicht als Erweiterungen wie sie z. B. in Form von Plugins jetzt schon angeboten werden. Entwickler sind fleißig daran neue Blöcke für WordPress zu erstellen. Es ist nur logisch, dass einige dieser Blöcke zukünftig in WordPress Core integriert werden. In Anbetracht der Komplet Erneuerung von WordPress bedeutet dies also, dass der Kern von WordPress umfangreicher wird. So sind immer weniger Erweiterungen in Form von Plugins nötig. Wir kommen zurück zu den Aktuellen Blöcken. Folgend sind alle Blöcke aufgelistet:
WordPress Allgemeine Blöcke
WordPress Formatierungs-Blöcke
WordPress Layout-Elemente
WordPress Widgets-Blöcke
WordPress Embeds-Blöcke
Was kommt als Nächstes?
WordPress 5.2
Mit der Version 5.2 kommt ein weiteres Major-Update in WordPress auf uns zu. Das Gutenberg Projekt wird auch in diesem Update weiter vorangetrieben. Das geplante Veröffentlichungsdatum ist der 30. April 2019. Das Update auf 5.1 vom Februar wurde bereits über 7 Millionen mal heruntergeladen und aktualisiert. Seither wird hinter den Kulissen tatkräftig an der an dem Update vom April gearbeitet. Ein zu erwartendes Feature von WordPress 5.2 wird wohl das Block-Management sein.
WordPress 5.2 – WordPress Block-Management
In WordPress arbeiten wir mit Blocken – mit vielen verschiedenen Blöcken. Zumindest stehen viele verschiedene Blöcke zur Verfügung. Benötigt werden in den meisten Fälle aber nicht alle dieser Blöcke. Nützlich wäre deshalb eine Funktion mit welcher die nicht genutzten Blöcke entfernt oder versteckt werden können. Damit könnte mehr Übersicht geschaffen werden. Es existieren bereits Plugins mit welchen dies realisiert werden kann. Momentan sieht alles danach aus also ob diese Funktion fester Bestandteil von WordPress werden wird und mit der Veröffentlichung von 5.2 eingeführt werden wird.
Update 26.04.2019: Die Veröffentlichung von WordPress 5.2 wird auf den 7. Mai 2019 verschoben!